Workshop für Kinder – Prävention sexualisierter Gewalt

In diesem Workshop werden Kinder darin bestärkt, ihre eigenen Empfindungen und Grenzen wahrzunehmen. Spielerisch erkennen sie, welche Berührungen für sie angenehm sind – und welche nicht. Anhand von Geschichten lernen sie den Unterschied zwischen guten und schlechten Geheimnissen kennen. Sie werden ermutigt, „Nein“ zu sagen und sich Hilfe zu holen, falls sie eine Grenzverletzung erlebt haben.

  • Altersgruppe: 6 bis 8 Jahre
  • Dauer: vier Schulstunden
  • inklusive Materialien, Elternbrief und Beratung der Schüler:innen, Lehrkräfte und Eltern
  • Kosten: 300 €

Detailierter Ablauf:

Der Einstieg ins Thema erfolgt über drei Kurzgeschichten, in denen Kinder unterschiedliche Situationen von Grenzüberschreitungen durch Erwachsene oder ältere Jugendliche erleben. Gemeinsam erkennen wir die Problemsituationen und besprechen mögliche Handlungsoptionen. Im dritten Schritt hören die Kinder eine positive Auflösung der Geschichten. So erfahren sie, dass sie unangenehme Situationen ansprechen dürfen – ohne Angst vor negativen Konsequenzen haben zu müssen.

Mit der „Gefühlsampel“ trainieren die Kinder ihre Wahrnehmung für Berührungen durch verschiedene Menschen. Wie fühlt es sich an, wenn mir eine fremde Person über den Kopf streichelt? Mag ich es, dass die Nachbarin mich auf den Mund küsst? Wer darf sich zu mir aufs Bett setzen? Hier gibt es kein Richtig oder Falsch – entscheidend sind allein die persönlichen Empfindungen der Kinder. Sie lernen: Ihre Wahrnehmung zählt, und sie müssen keine unangenehmen Gefühle aushalten.

Anschließend nutzen wir das digitale Erzähltheater „Kamishibai“ und die Geschichte von Tobi. Er hat ein belastendes Geheimnis auf Grund eines körperlichen Übergriff durch eine erwachsene Person. Die Kinder erfahren, dass ein schlechtes Geheimnis weiterzusagen kein „Petzen“ ist, sondern notwendig, um schwierige Situationen zu beenden.

Zur Vertiefung betrachten wir weitere Beispiele für Geheimnisse, mit denen Kinder im Alltag konfrontiert sein können. Wir sprechen darüber, wie sie ihr Bauchgefühl einordnen und sich im Zweifel an eine Vertrauensperson wenden können. Auch der Begriff Erpressung wird eingeführt und besprochen.

Danach wird gesungen: Gemeinsam mit dem rappenden Nashorn „Digga“ üben wir ein kräftiges „Nein!“.„Nein“-Sagen muss geübt werden, aber Kinder, die es (noch) nicht können, tragen keine Schuld an erlebten Grenzverletzungen. Die Verantwortung liegt alleine bei den Täter:innen.

Zum Abschluss beschäftigen wir uns mit dem Thema Hilfe holen. Die Kinder gestalten eine „Helfende Hand“, bei der jeder Finger für eine erwachsene Person steht, die im Notfall unterstützen kann. So lernen sie: Es gibt immer mehrere Menschen, die helfen können – auch wenn eine Person einmal nicht erreichbar ist oder das Erzählte nicht ernst nimmt. Zusätzlich stellen wir die Nummer gegen Kummer vor und erklären, wie dort Hilfe angeboten wird.

Die Inhalte des Workshops sind ein wichtiger Bestandteil wirksamen Kinderschutzes. Idealerweise wird der Workshop in angepasster Form jährlich wiederholt. Um Kinder nicht allein in der Verantwortung zu lassen, sollten Fachkräfte und Eltern parallel in einer Fortbildung oder auf einem Elternabend geschult werden.

Alter: 1. bis 3. Klasse
Umfang: Projekttag

sechse gedruckte graue Hände mit bunten Gegenständen als Symbole für die verschiedenen Angebote von Konsens Lernen