Workshop für Kinder – Prävention von Cybergrooming

Cybergrooming ist die manipulierende Kontaktaufnahme erwachsener Personen mit Jugendlichen oder Kindern im Internet. Sie findet z.B. in Online-Spielen oder auf Social Media statt. Das Ziel der Täter:innen ist es, Kinder und Jugendliche zu sexuellen Handlungen, sei es durch das Versenden von Bildern, live vor der Webcam oder bei einem Treffen, zu überreden oder zu zwingen. Im Workshop erfahren die Kinder, was Cybergrooming ist und wie sie sich am besten davor schützen können.

  • Altersgruppe: 9 bis 10 Jahre
  • Dauer: drei Schulstunden
  • inklusive Materialien, Elternbrief und Beratung der Schüler:innen, Lehrkräfte und Eltern
  • Kosten: 250 €

Detailierter Ablauf

In der Einleitung schreibe ich das Wort „Cybergrooming“ an die Tafel und frage die Kinder, ob sie es kennen und erklären können. Dann gebe ich eine erste kindgerechte Definition anhand der Begriffe „Sexualisierte Gewalt“, „Betrug“ und „Straftat“.

Im nächsten Schritt nutzen wir die iPads für eine anonyme Umfrage auf Mentimeter, deren Ergebnisse wir uns zusammen an der Tafel anschauen. Dadurch entsteht ein Austausch über Mediennutzung und Erfahrungen mit online-Kontakten. Oft finden hier erste Gespräche über unangenehme Erlebnisse im Netz statt.

Wir schauen einen Ausschnitt aus einer Reportage für Kinder: Die Protagonistin erstellt ein Gaming-Profil, in dessen Namen sie ihr Geschlecht und Alter angibt. Sie zeigt, wie schnell sie von verschiedenen fremden Menschen angeschrieben und eindeutig zu sexuellen Handlungen aufgefordert wird. Das ist Cybergrooming – Kontaktaufnahme mit missbräuchlicher Intention.

Daran anschließend beschäftigen wir uns mit den Warnsignalen, die Kinder und Jugendliche darauf hinweisen können, dass es sich um eine missbräuchliche Kontaktaufnahme durch eine ältere oder erwachsene Person handelt. Anhand typischer Beispiele – etwas wenn jemand nach dem Alter fragt, Geschenke anbietet, auf einen privaten Chat umleiten will – erarbeiten wir, welche Reaktion sinnvoll wäre und wann es unbedingt notwendig ist, den Kontakt abzubrechen oder sogar zu melden.

Im nächsten Schritt arbeiten wir mit zwei fiktiven Chatverläufen, in denen die Strategien der Täter:innen offensichtlich werden. Wir besprechen, wie es weitergehen könnte und wie die Kinder sich am besten verhalten sollten, um sich zu schützen.

Im letzten Teil des Workshops geht es um konkrete Hilfemaßnahmen. Leider trauen sich einige Kinder nicht, ihren Eltern von Übergrifferfahrungen beim Gaming oder in Social Media zu erzählen, weil sie eine Einschränkung ihrer Handy-Nutzung befürchten. Ich stelle das Beratungsangebot der Nummer gegen Kummer vor. Auf der Homepage werden verschiedene Kontaktmöglichkeiten dargestellt und in einem Film erfahren wir aus der Sicht eines Jugendlichen, wie die Beratung unterstützen kann.

Zum Abschluss gestalten wir die helfende Hand: Zusätzlich zur Nummer gegen Kummer überlegt jedes Kind, an welche fünf erwachsenen Personen es sich bei einer Missbrauchserfahrung wenden könnte. So kommen zu den Eltern / Betreuer:innen weitere vertrauensvolle Personen wie Großeltern, Lehrer:innen und Sozialarbeiter:innen. Dadurch erweitert sich im Ernstfall der Handlungsspielraum, wenn z.B. die Eltern gerade keine Zeit haben oder eben unangenehme Konsequenzen befürchtet werden.

Wir beenden den Workshop mit einem auflockernden Spiel und einer Auswertungsrunde.

sechse gedruckte graue Hände mit bunten Gegenständen als Symbole für die verschiedenen Angebote von Konsens Lernen